Unser Gehirn ist nicht nur die Schaltzentrale unseres Organismus, sondern auch ein Höchstleistungsorgan mit einer nahezu unbegrenzten Kapazität zur Verarbeitung und Speicherung von Informationen. Dass unser heutiges Gehirn ein Organ ist, das zu fantastischen Höchstleistungen fähig ist, haben wir vor allem einer Millionen Jahre andauernden Entwicklung zu verdanken
Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen
Unser Gehirn ist ein Höchstleistungsorgan, das in jeder Sekunde unseres Lebens Unmengen von Informationen verarbeitet. Damit es hierzu in der Lage ist, benötigt es Energie und zwar rund um die Uhr und ein Leben lang. Aber woher kommt diese Energie? Diese Frage hat die Natur auf hocheffiziente Weise gelöst, indem sie unseren Organismus in die Lage versetzt, die benötigte Energie in eigens dafür geschaffenen Kraftwerken selbst zu produzieren.
Diese Kraftwerke heißen Mitochondrien und sie kommen überall dort vor, wo viel Energie benötigt wird. So z.B. in unseren Muskel-, Sinnes- und auch in unseren Gehirnzellen. Mitochondrien haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich, denn in ihnen laufen die entscheidenden Prozesse zur Produktion eines für unsere Leistungsfähigkeit wichtigen Energiemoleküls, des sog. Adenosintriphosphats, kurz ATP ab.
Damit unsere körpereigenen Kraftwerke, also die Mitochondrien gut funktionieren und in ausreichender Menge ATP produzieren, benötigen sie als Rohstoff Glukose und Sauerstoff. Glukose, also Zucker nehmen wir mit unserer Nahrung zu uns und Sauerstoff über die Atmung. Über den Blutkreislauf werden dann Glukose und Sauerstoff zu den Mitochondrien transportiert. Aus diesen beiden Verbindungen entsteht dann dort das Energiemolekül ATP.
Wenn es also darum geht, unsere Leistungsfähigkeit zu optimieren, dann ist es von entscheidender Bedeutung, dass die hierzu notwendige Energie in Form von ATP jederzeit in ausreichender Menge in den Mitochondrien unserer Gehirnzellen produziert wird.
Sind Psychopillen die Lösung für geistige Höchstleistungen?
In unserer modernen Welt steht Leistungsfähigkeit hoch im Kurs. Wer geistige Höchstleistungen vollbringen kann, ist auf der ganzen Linie erfolgreicher. Ob im Job, in der Schule oder im privaten Alltag, überall sind geistige Höchstleistungen gefragter denn je. Was aber passiert, wenn wir es beim Wettkampf um geistige Höchstleistungen übertreiben? Die Folge ist oft negativer Stress, Depressionen, Ängste oder Burnout. Um diese Auswirkungen zu verhindern und um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuhalten bzw. noch weiter zu steigern, greifen viele Menschen zur Psychopille.
Die Einnahme leistungssteigernder Medikamente, auch Brainbooster genannt, haben aber auch erhebliche Nebenwirkungen. Inzwischen sind mehr als hundert wissenschaftlich abgesicherte Nebenwirkungen bekannt, die zum Teil alles andere als harmlos sind. Dazu gehören unter anderem:
- paranoide Psychosen und Wahnvorstellungen
- hypomanische und manische Symptome
- Halluzinationen der Augen und Ohren (mitunter stärker als bei der Droge LSD)
- extreme Abkapselung
- Angstzustände
- Schlaflosigkeit
- Suchtgefahr
- psychische Abhängigkeit
- Nervenzuckungen
- Verkrampfungen und
- Aggressivität.
Angesichts dieser Nebenwirkungen dürfte spätestens jetzt jedem bewusst sein, dass Psychopillen keine Lösung zur Steigerung unserer Leistungsfähigkeit sind.
Ist geistige Leistungsfähigkeit eine Frage des Alters?
In der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ wurde eine Studie veröffentlicht, in der die Unterschiede von Denkleistungen von jüngeren und älteren Menschen untersucht wurden. Die Probanden für diese Studie bestanden aus 30 jungen Teilnehmern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren und aus 30 älteren Teilnehmern im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.
Das Ergebnis dieser Studie war beeindruckend. Die Leiterin der Forschungsgruppe, Irene Nagel, sagte hierzu: „Die Ergebnisse der vorliegenden Studie legen nahe, dass leistungsfähige Gehirne älterer Erwachsener ähnlich funktionieren wie die jüngerer Erwachsener. Die Ähnlichkeiten in den Aktivierungsmustern älterer und jüngerer Erwachsener mit hohen Arbeitsgedächtnisleistungen geben uns erste Hinweise darauf, wie sich die kognitive Leistungsfähigkeit im Laufe des Erwachsenenalters erhalten lässt".
Und der Neurowissenschaftler und Experte für Alzheimer-Erkrankungen, Howard Phyllis, sagte: „Der Verlust der geistigen Fähigkeiten ist keine zwingende Begleiterscheinung des Alterns“.
Ist geistige Leistungsfähigkeit eine Frage der Intelligenz?
Die Intelligenz ist seit mehr als hundert Jahren Gegenstand der Forschung, die herauszufinden versucht, wie Menschen ihr Gehirn einsetzen, um neue Aufgaben und Probleme zu lösen, oder wie Menschen in unbekannten Situationen Entscheidungen treffen und handeln.
Eine der wohl wichtigsten Erkenntnisse der Intelligenzforschung ist, dass Intelligenz keine unveränderbare Größe ist, von der der eine mehr und der andere weniger in die Wiege gelegt bekommen hat.
Vielmehr handelt es sich bei der Frage nach der Intelligenz um biochemische und physiologische Prozesse, auf die jeder einzelne erheblichen Einfluss nehmen kann.
Die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns hängt vor allem von dem Zusammenspiel zwischen Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis und den emotionalen Bewertungen des limbischen Systems ab.
Und je besser wir die Gehirnzellen dieser Areale und somit die Mitochondrien in den Gehirnzellen dieser Areale mit Energie versorgen, desto leistungsfähiger wird unser Gehirn.
Autor: Karsten Schecker (Coaching + Training)
Internet: www.schecker-coaching.de
P.S. Ihr wollt wissen, wie Ihr Eure Leistungsfähigkeit steigern könnt? Dann dürft Ihr die Vortsetzung des Beitrags im nächsten Monat nicht verpassen.