Das Wochenende steht schon wieder vor der Tür, normalerweise ein Grund zur Freude. Doch aufgrund der momentanen Einschränkungen sind die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung längst nicht so vielseitig wie gewohnt. Kein Treffen von Familie oder Freunden, kein Bummel durch die Geschäfte, abends ausgehen oder gemeinsam Sport treiben. Stattdessen müssen wir zuhause bleiben und uns mit einem gelegentlichen Spaziergang begnügen.
Da kann es schnell mal zu Langeweile kommen - Im Wörterbuch beschrieben als ein "Gefühl der Eintönigkeit infolge fehlender Anregung oder Beschäftigung".
Doch ist es in der heutigen Zeit für viele von uns schwierig, dieses als negativ empfundene Gefühl überhaupt zuzulassen. Vielmehr versuchen wir es zu verdrängen und von uns fernzuhalten. Sobald wir eine ruhige Minute haben holen wir unser Smartphone heraus und scrollen durch unsere Fotos, durch unsere Benachrichtigungen, durch die Sozialen Netzwerke etc.. Sobald im Fernsehen die Werbepause beginnt zappen wir weg. Sobald wir im Wartezimmer sitzen blättern wir durch eine der Zeitschriften.
Dabei muss Langeweile nicht gleich etwas schlechtes sein. Im Gegenteil: Unser Körper benötigt genau diese Pausen, um auch mal zur Ruhe zu kommen und die vielen Reize mit denen er täglich konfrontiert wird verarbeiten zu können. Denn ohne diese Pausen kommt es zu einer ständigen Reizüberflutung.
Das Positive an der Langeweile finden
Ab und an sollten wir die Langeweile daher zulassen, denn es gibt einige positive Aspekte die mitspielen.
So können wir uns beispielweise einfach unseren Gedanken hingeben und uns mit Fragen beschäftigen, die wir gerne vor uns herschieben. Wie zufrieden sind wir mit unserer aktuellen Situation? Was sind unsere Pläne für die Zukunft, für die kommende Woche oder den heutigen Abend? Was für Träume haben wir, die wir vielleicht umsetzten können oder die einfach Träume bleiben? Für unsere Gedanken gibt es keine Grenzen.
Vielleicht entstehen durch das "Nichtstun" auch ganz neue, kreative Ideen? So war es zum Beispiel bei Isaac Newton, der bei seinen Eltern unter einem Baum lag, einen Apfel fallen sah, sich fragte warum dieser senkrecht nach unten fällt und daraufhin die Formel zur Erklärung der Schwerkraft entwickelte. So weltbewegend muss die Idee natürlich nicht sein. Womöglich wird auch einfach das Wohnzimmer um dekoriert, ein neues Gericht ausprobiert oder ein neuer Berufswunsch auserkoren.
Besonders wichtig ist eine Pause , wenn wir den ganzen Tag gelernt haben. Denn durch die Ruhe kann das neu erlernte deutlich besser im Gehirn verankert werden. Nach dem Lernen sollten wir also nicht direkt zur nächsten Tat schreiten oder versuchen uns vom Lernstress abzulenken.
Also lass Dich beim nächsten Anflug von Langeweile einfach mal drauf ein. Lass das Smartphone liegen und gönne Deinem Körper eine Pause.